Hallo Anna, vielen Dank, dass du dir Zeit nimmst dieses Interview mit uns zu führen. Bitte stelle dich doch mal kurz vor!
Hallo und vielen Dank für die freundliche Begrüßung! Mein Name ist Anna, ich arbeite seit mehreren Jahren als Piercerin in Berlin. Meine ersten Erfahrungen habe ich bereits 2008 gesammelt – damals war es noch ein Hobby, das ich mit der Zeit zu meiner Leidenschaft und schließlich zu meinem Beruf gemacht habe. Um meine Kenntnisse zu vertiefen und auf ein professionelles Niveau zu bringen, begann ich 2023 im Studio Mayduna Piercing in Berlin zu arbeiten, wo ich meine Technik und mein Wissen stetig weiterentwickeln konnte.
Was bedeutet mir das Piercen persönlich und beruflich?
Für mich ist Piercen nicht nur Handwerk – es ist Ausdruck von Vertrauen, Präzision und
Ästhetik. Ich sehe es als Verbindung zwischen Medizin, Kunst und Kommunikation. Jedes
Piercing ist individuell, so wie der Mensch, der es trägt. Beruflich erfüllt es mich, weil ich
Menschen dabei begleite, sich selbst auszudrücken und sich in ihrem Körper wohler zu
fühlen.
Welche Schwerpunkte oder Themen liegen mir besonders am Herzen?
Neben dem Piercen selbst beschäftige ich mich intensiv mit Anatomie, Wundheilung und Materialkunde. Außerdem ist mir die Aufklärung und Sicherheit im Piercing-Bereich sehr
wichtig – ich möchte dazu beitragen, dass das Berufsfeld noch professioneller wahrgenommen wird. Auch das Thema Weiterbildung liegt mir am Herzen – ich bilde mich
regelmäßig fort und gebe mein Wissen gern weiter.

Welche Tätigkeit als piercende Person wird am meisten unterschätzt?
Ich denke, viele unterschätzen die Vorbereitung und Nachsorge. Ein Piercing ist weit mehr als nur das Einsetzen von Schmuck – es erfordert anatomisches Verständnis, Hygiene, Empathie und Geduld. Auch die emotionale Betreuung der Kund:innen ist ein wichtiger, oft übersehener Teil unserer Arbeit.
Wie gehe ich mit Fehlern um?
Fehler sind menschlich – entscheidend ist, wie man damit umgeht. Ich analysiere immer,
warum etwas nicht wie geplant verlaufen ist, und lerne daraus. Transparenz und
Kommunikation mit dem Kunden sind für mich dabei selbstverständlich. Jeder „Fehler“ ist
eine Chance, besser zu werden.
Vorbilder oder Schlüsselmomente?
Ein entscheidender Moment war für mich der Wechsel ins Studio in Berlin. Dort habe ich gelernt, nach höchsten Standards zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Ich hatte das Glück, mit großartigen Kolleg:innen zusammenzuarbeiten, die mich inspiriert haben, meine Arbeit ständig zu reflektieren und zu verbessern.
Warum bin ich Mitglied im VPP geworden?
Ich möchte aktiv dazu beitragen, die Professionalisierung des Piercingberufs in Deutschland
voranzubringen. Der Austausch mit Kolleg:innen, gemeinsame Standards und Fortbildungen
sind mir sehr wichtig. Der Verband bietet die Möglichkeit, gemeinsam etwas zu bewegen und
die Qualität unserer Branche sichtbar zu machen.

Größte Hürde bei der Bewerbung?
Wahrscheinlich die formalen Nachweise, da mein beruflicher Werdegang nicht linear war –
viele meiner frühen Erfahrungen stammen aus Studios, die heute nicht mehr existieren.
Trotzdem war es mir wichtig, meinen Weg offen und ehrlich darzustellen, weil er zeigt, wie
sehr ich mich weiterentwickelt habe.
Was erhoffe ich mir von der Mitgliedschaft?
Ich wünsche mir fachlichen Austausch, Inspiration und ein Netzwerk, in dem Qualität, Ethik und Respekt im Mittelpunkt stehen. Außerdem hoffe ich, dass wir gemeinsam dazu
beitragen, das Bewusstsein für sichere Piercingpraktiken zu stärken.

Ich freue mich sehr, Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Piercen ist für mich nicht nur ein Beruf, sondern ein Teil meiner Identität – eine Mischung aus Präzision, Verantwortung und
Leidenschaft. Ich bin gespannt auf die gemeinsame Zukunft im Verband.
Kontaktdaten:
https://www.instagram.com/mayduna_berlin/
MAYDUNA
Grunerstraße 20
10179 Berlin
Tel.: +493092126215, Email: piercing@mayduna.de